Prüfung der Chlorideindringtiefe

Die Ermittlung der Chlorideindringtiefe ist entscheidend, um die Beständigkeit von Beton gegen chloridinduzierte Korrosion zu beurteilen. Besonders bei Bauwerken, die chemischen Belastungen oder salzhaltigem Wasser ausgesetzt sind, ist diese Prüfung unerlässlich, um den Zustand und die Sicherheit der Bewehrung zu bewerten.

Tiefengestaffelte Entnahme von Bohrmehlproben

Die Entnahme von Bohrmehlproben erfolgt tiefengestaffelt in drei Tiefenstufen (z.B. 0-20 mm, 20-40 mm und 40-60 mm). Hierbei wird ein Schlagbohrgerät mit einem Hohlbohrer und einer angeschlossenen Absaugvorrichtung verwendet, um eine saubere und präzise Probennahme zu gewährleisten. Das gewonnene Bohrmehl wird anschließend luftdicht verpackt und zur chemischen Analyse in unser Labor transportiert.

Bestimmung des Chloridgehalts

Die Analyse des Chloridgehalts erfolgt immer bezogen auf die Masse der Bohrmehlprobe und liefert den Gesamtchloridgehalt. Bei unbekannter Betonzusammensetzung wird der Chloridgehalt beispielsweise unter der Annahme einer Betondichte von 2380 kg/m³ und einem Zementgehalt von 320 kg/m³ auf den Chloridgehalt in M.-% bezogen auf den Zement umgerechnet. Diese Umrechnung ist wichtig, um den kritischen, korrosionsauslösenden Chloridgehalt zu bestimmen.

Kritische Chloridgehaltswerte

Ein fester Grenzwert für den kritischen Chloridgehalt existiert nicht, da dieser von der Qualität der Betonüberdeckung sowie den Umgebungsbedingungen des Bauteils abhängt. Als sogenannter Schwellenwert oder unterer kritischer Chloridgehalt gibt die Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen des DAfStb einen Wert von 0,50 M.-% bezogen auf den Zement (b.a.Z.) an.

Prüfung auf Chloride und Sulfate

Neben der Chloridbestimmung bieten wir auch die Möglichkeit, Sulfatgehalte im Beton zu untersuchen. Die Analyse von Chloriden und Sulfaten liefert wichtige Informationen zur chemischen Beständigkeit des Betons und trägt zur Bewertung des langfristigen Korrosionsschutzes und der Langlebigkeit von Bauwerken bei.